Abe Goldberg wurde 1924 als jüngstes von vier Geschwistern in Łódź, Polen, geboren. Zu jener Zeit bestand die Bevölkerung der Stadt zu einem Drittel aus Juden. Die erste Bombe fiel am 1. September 1939 auf Łódź.
In der Woche darauf marschierten die Nazis in die Stadt ein und verhängten die antijüdischen Nürnberger Gesetze. Juden wurden aus ihrem Haus gezerrt, und die Männer wurden ohne Bezahlung zur Arbeit gezwungen. «
Die Mitglieder der jüdischen Gemeinde wurden zunächst genötigt, ihre Radios bei den Nazis abzugeben, bevor sie gezwungen wurden, auch all ihre Wertsachen zu übergeben. Außerdem durften Juden nicht mehr an ihren Arbeitsplatz gehen, und Synagogen wurden niedergebrannt und mutwillig zerstört. Bald darauf mussten Juden eine gelbe Armbinde tragen.
„Die einzige Möglichkeit, nach draußen zu gelangen, war durch die Drähte und diese Drähte, Stacheldraht, wurden von der deutschen Schutzpolizei bewacht. Diejenigen, die das Ghetto bewachten, amüsierten sich sehr oft, indem sie ihr Gewehr anlegten und Männer, Frauen oder Kinder zu beweglichen Zielen machten.“
Im April 1940 wurde das Ghetto Łódź vom Rest der Stadt durch eine Mauer abgeschottet und von der deutschen Schutzpolizei bewacht. Oft vergnügten sich die Wachen damit, Juden als bewegliche Ziele zu benutzten. Als Reaktion darauf trat Abe dem „Bund“ bei, einer jüdisch-sozialistischen Organisation, die Proteste, Widerstand und Hilfsaktionen im Ghetto organisierte. Nach dem ersten Protest der Gruppe wurden viele der Demonstranten von den Nazis getötet, und den Mitgliedern des Bundes wurde klar, dass sie ihre Vorgehensweise neu überdenken mussten.
1942 verlor Abe während einer gewaltigen Zusammentreibung jüdischer Ghettobewohner durch die Nazis fast seine gesamte Familie. In diesem Chaos wurden mehr als 50 Mitglieder seiner Großfamilie aufgefasst und in ein Konzentrationslager geschickt - viele von ihnen sollte er nie mehr wiedersehen.
Abe und seine Mutter überlebten die nächsten zwei Jahre im Ghetto Łódź, überlebten den Hunger und konnten einer Reihe von Deportationen entgehen, bis die Nazis das Ghetto im August 1944 auflösten. Nach der Räumung des Ghettos wurden Abe und seine Mutter nach Auschwitz geschickt, wo seine Mutter bei ihrer Ankunft vergast wurde.
Während seiner acht Monate in Auschwitz-Birkenau war Abe Erniedrigungen und Misshandlungen ausgesetzt. Im Dezember 1944 wurde er aus Auschwitz herausgeholt und in verschiedene Lager in ganz Deutschland geschickt, bis er schließlich am 2. Mai 1945 befreit wurde.
Quelle: JHC Melbourne