Bei den Einsatzgruppen handelte es sich um SS- und Polizeieinheiten, die hinter der Wehrmacht im Juni 1941 in die Sowjetunion einrückten. In den folgenden drei Jahren töteten sie zusammen mit Einheiten der deutschen Wehrmacht, der Sicherheitspolizei und der Ordnungspolizei mehr als 2 Millionen Juden: etwa 40 % der während des Holocaust getöteten Juden.
Die Einsatzgruppen führten Aufzeichnungen über ihre Morde in Litauen, Lettland, Estland, Belarus, Moldawien, Rumänien und der Ukraine. Im September 1941 verübte die Einsatzgruppe C das Massaker an 33.771 Juden in der Schlucht von [Babi Yar] außerhalb von Kiew in der heutigen Ukraine.
Die Ränge der Einsatzgruppen wurden aus der SS, der Waffen-SS (SS-Militärformationen) und anderen Organisationen des Polizei- und Sicherheitsapparates zusammengestellt. Briefe und Fotos von Mitgliedern dieser Einheiten sind eine wichtige Informationsquelle über den Holocaust. Die Einsatzgruppen machten außerdem ausgiebig Gebrauch von örtlichen Kollaborateuren, um Juden zu identifizieren, zusammenzutreiben und zu töten.
[Babi Yar: eine Schlucht nordwestlich von Kiew, die Schauplatz des Massakers an 33.771 Juden durch die Einsatzgruppe C am 29. und 30. September 1941 war. Der Vorwand für das Massaker waren zwei Explosionen, die das deutsche Hauptquartier und das Stadtzentrum in Schutt und Asche gelegt haben. 1961 begleitete der sowjetische Dichter Jewgeni Jewtuschenko Anatoli Kusnezow, einen Augenzeugen des Massakers, an den Ort des Geschehens: Das daraus entstandene Gedicht inspirierte den Komponisten Dmitri Schostakowitsch zu seiner 13. Symphonie.]